Baugrundgutachten – Was genau ist das?

Baugrundgutachten - Was genau ist das?

Wie schon das Sprichwort deutlich sagt, sollte man nicht auf Sand bauen. Ein sogenanntes Bodengutachten oder Baugrundgutachten wird üblicherweise vor dem Erwerb des Grundstücks erstellt.

Mit der Bezeichnung Bodengutachten ist meist ein Baugrund- und Gründungsgutachten in Form eines Geotechnischen Berichts gemeint. Es gibt auch die Bezeichnungen Baugrundgutachten oder bodenmechanisches Gutachten. Zuständig dafür sind Sachverständige für Geotechnik, ein Bauingenieur oder Geologe. Ein derartiges Gutachten gibt beispielsweise Auskunft über die Grundwasserverhältnisse eines Grundstücks, das bebaut werden soll. Neben der Lösung einer bautechnischen Aufgabe nach dem Stand der Technik gibt es auch Angaben zur Beschaffenheit des Bodens.

Was prüft ein Baugrundgutachten?

Ein Baugrundgutachten prüft die Bodeneigenschaften bis mindestens sechs Meter unter der Fundamentsohle. Üblicherweise entnimmt der Gutachter Proben an verschiedenen Stellen des Grundstücks und analysiert diese in einem Labor. Diese Analyse betrifft die Beschaffenheit des Bodens, dessen Tragfähigkeit und dessen Setzungsverhalten. Festgestellt wird auch, ob der Boden mit Chemikalien und anderen Altlasten kontaminiert ist. Diese Angaben sind nicht zuletzt für die Erstellung eines Kostenvoranschlags für das gesamte Bauprojekt notwendig.

Diese Angaben müssen in jedem Baugrundgutachten enthalten sein:

  • welche Art von Böden am Grundstück vorzufinden sind
  • welche Bodenklassen vorliegen
  • ob Bodenbelastungen oder andere Altlasten vorliegen
  • Angaben über die Tragfähigkeit und Statik
  • Angaben über die Geologie und die topografischen Bedingungen sowie
  • Angaben über den Grundwasserspiegel

Wann ist ein Baugutachten notwendig?

Bei Neubauten und besonders Kellern ist ein Baugutachten wichtig, um rechtzeitig Maßnahmen gegen eventuell eindringendes Grundwasser zu treffen. In Deutschland ist ein Geotechnischer Bericht für die Planung und Realisierung eines Bauvorhabens seit 2008 gesetzlich vorgeschrieben. Denn ein Bauherr trägt allein das Risiko aller Baustoffe, auch das des Baugrunds. Ein Bodengutachten dient daher als Rückversicherung.

Vor allem die Planer und Statiker benötigen die Angaben über die Tragfähigkeit des Bodens, um die Bauarbeiten vorzubereiten und beispielsweise besondere Schutzmaßnahmen gegen Grundwasser durchzuführen. Auch wenn ein Grundstück nicht als Baugrund dienen soll, lohnt sich eine derartige Investition. Durch das Gutachten können Bodenverunreinigungen frühzeitig erkannt und Zusatzaufwendungen für Umbauten vermieden werden.

Über Andreas Kirchner 457 Artikel
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